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STIMMEN
DES SÜDENS FÜR OHREN IM
NORDEN
RADIO
BRIDGE OVERSEAS - RADIO
BRÜCKE ÜBERSEE
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Die Brücke
zum Worldwide Web
RBO's letzter
Entwicklungsstand (2001) |
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ZEIT-Artikel
von Dirk Asendorpf:
Wissen 50/2001
Rundfunk mit Text und
Bild
Der digitale Rundfunk
hält bereits Einzug in
Afrika. Die Deutschen
hingegen lauschen
unverdrossen ihren alten
UKW-Empfängern. Doch
bald wird den Hörern das
Sehen beigebracht
...Bisher war Radio das
schnellste, aber auch das
flüchtigste Medium.
"Das versendet
sich", heißt es
unter Radiojournalisten,
wenn eine ungenaue
Formulierung oder eine
falsche Zahl in einen
Beitrag gerutscht ist.
Künftig werden sie sich
von der Vorstellung
trennen müssen, dass sie
nur fürs Ohr arbeiten.
Wer fürs digitale Radio
produziert, wird auch
Texte und Bilder in seine
Beiträge integrieren
müssen. Mobiler
Internet-Zugang
ermöglicht das Senden
wie das Empfangen schon
heute von fast jedem Ort
der Welt aus.
Auch aus Dolldorf. Auch
in dem Flecken im
niedersächsischen
Flachland hat die Zukunft
des Radios begonnen.
Mit
weitem Blick über ein
Weizenfeld auf die
äsenden Rehe am Waldrand
arbeitet hier der
Journalist Klaus Jürgen
Schmidt. Er ist Gründer
von Radio Bridge
Overseas, einem
unabhängigen
Zusammenschluss von
Hörfunkjournalisten im
südlichen Afrika. |
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Die Zentrale
ist eigentlich in Harare,
der Hauptstadt von
Simbabwe. Doch seit dort
der Bürgerkrieg droht,
hat Schmidt seinen
Arbeitsplatz verlegt.
Harare oder Dolldorf -
mit einer Standleitung
ins Internet macht das
keinen Unterschied. Die
Journalisten von Radio
Bridge Overseas
übermitteln ihm die
Manuskripte und O-Töne
aus Afrika jetzt per
Datentransfer. Am PC
mischt Schmidt sie
zusammen. Falls
Musikeinblendungen
gewünscht sind, holt er
sich auch diese aus dem
Internet. Die fertigen
Sendungen stehen
Sendeanstalten in Afrika,
Europa und den USA auf
der Website der
Radiobrücke zur
Verfügung
[www.radiobridge.net].
Für Länder, in denen
der Internet-Zugang für
die Übertragung von
Audiodateien noch nicht
gut genug ist, lässt
Radio Bridge Overseas die
Programme auch über den
WorldSpace-Satelliten
ausstrahlen. Die
Radioanstalten können
sie dann mitschneiden und
in ihre eigenen Programme
auf UKW, Kurz- oder
Mittelwelle übernehmen.
"Hier an meinem
kleinen PC kann ich
inzwischen besser und
schneller arbeiten als in
einem Studio, für das
man vor ein paar Jahren
noch 200.000 Mark
ausgeben musste",
sagt Schmidt ...
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Es ist wenige Tage nach
dem 13. Jahrestag der
Maueröffnung in Berlin.
Die kleine Antenne meines
Radios auf der Terrasse
des Landhäuschens in
Dolldorf ist auf den
WorldSpace-Satelliten
tief am südlichen
Horizont ausgerichtet.
Die digitalen Signale
sind in dieser
regnerischen Nacht leicht
gestört, alle Lichter im
nahen Dorf sind längst
erloschen. Leonard
Bernstein dirigiert die
New Yorker
Philharmoniker, es ist
das Beethoven-Konzert,
das den Mauerfall am
Brandenburger Tor vor 13
Jahren zelebrierte. Es
ist "Maestro",
der Klassik-Kanal von
WorldSpace, der dieses
Konzert in CD-Qualität
ausstrahlt. "Alle
Menschen werden
Brüder...",
höre ich. Kaum jemand in
Deutschland kennt
WorldSpace, auch meine
Ex-Kollegen bei Radio
Bremen nicht..
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Es
ist Nacht in Deutschland.
Eine technologische
Revolution, die vor allem
der Südwelt das Tor zum
Dialog mit der Nordwelt
eröffnen könnte, wird
verschlafen.
Radio Bridge Overseas,
unsere kleine
afrikanische
Medienorganisation, hat
sie nicht verschlafen:
Seit drei Jahren sendet
der "Africa Learning
Channel" der
WorldSpace-Foundation (im
Juli 2003 umbenannt:
"First Voice
Channel") täglich
vier
Viertelstunden-Programme
afrikanischer
RBO-Autoren. |
Einige
wurden in
deutsch-synchronisierter
Version auch bei
deutschen Sendern
ausgestrahlt,
gelegentlich sogar
mehrmals pro Woche, in
Berlin, in Frankfurt,
Hamburg, Saarbrücken,
Köln, auch in Bremen.
Die meisten entstanden
aus der Zusammenarbeit
deutscher Praktikanten
bei Radio Bridge Overseas
mit afrikanischen
Kollegen und Kolleginnen.
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Der Flecken
Dolldorf bei Nienburg an
der Weser liegt genau
zwischen Hannover und
Bremen, jeweils eine
Autostunde entfernt. |
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Beide
Städte haben in der
Geschichte von Radio
Bridge Overseas eine
nicht unbedeutende Rolle
gespielt. Die erste als
Schauplatz des weltweiten
Auftritts bei der EXPO
2000, die zweite als Ort,
an dem der Name in der
deutschen Version
erfunden wurde:
"Radiobrücke
Übersee". 1991
folgten überraschend
viele deutsche Freunde
und Bekannte einer
Einladung in`s Bremer
Übersee-Museum, ... |
...
wo mit Unterstützung
professioneller
Moderatoren die Idee
ventiliert werden sollte,
in der Bundesrepublik
einen Verein zu gründen,
der helfen würde,
authentischen Stimmen des
Südens im Norden Gehör
zu verschaffen. |
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Eberhard
Neugebohrn*, der sich auf
Erfahrungen bei der
Unterstützung
afrikanischer
Befreiungsbewegungen
berufen konnte, speziell
im damaligen Rhodesien,
wurde erster
Vorsitzender. |
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Er
hatte uns schon in
Simbabwe besucht, jetzt
entwarf er die bis heute
geltende Deklaration. In
einer englischsprachigen
Fassung wurde sie zwei
Jahre später auch von
dem in Simbabwe
eingetragenen Verein
"Radio Bridge
Overseas Trust"
übernommen.
*war
ab März 2004
Geschäftsführer der
NRW-Stiftung Umwelt und
Entwicklung
|
http://www.radiobridge.net/www/more/index1.html
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1. Die Kulturen der
Völker Afrikas, Asiens
und Lateinamerikas sind
Teil des kulturellen
Reichtums der Menschheit.
Viele von ihnen sind als
Folge von Kolonisation
und Unterentwicklung in
ihrer Existenz bedroht.
An ihrem Fortbestand und
ihrer Entwicklung besteht
ein universelles
Interesse.
2. Für die Völker
Afrikas, Asiens und
Lateinamerikas ist ihre
kulturelle und politische
Entwicklung integraler
Bestandteil der Schaffung
von Lebensverhältnissen,
in denen sich die
Menschen wohlfühlen und
ein selbstbestimmtes
Leben führen können.
3. Ohne diesen Prozess
lassen sich auf Dauer
auch die derzeitigen
Lebensverhältnisse in
den Industrieländern
nicht fortentwickeln.
Insofern ist das
kulturelle und materielle
Wohlergehen der Völker
Afrikas, Asiens und
Lateinamerikas auch im
Interesse der Völker
Europas.
4. Angesichts der
Tatsache, dass Millionen
Menschen aus diesen
Ländern bereits heute
Teil der europäischen
Gesellschaft sind, ist
die Vermittlung von
Kenntnissen über die
Verhältnisse und die
Kultur ihrer
Herkunftsländer auch
unmittelbar ein Beitrag
zum friedlichen
Zusammenleben hier und zu
einem Umgang miteinander,
der von Toleranz,
Offenheit und Neugier
geprägt ist.
5. Die Möglichkeiten der
Menschen in den Länder
Afrikas, Asiens und
Lateinamerikas zu
kultureller Aktivität
und sozialem und
politischem Engagement
sind unter anderem
beeinträchtigt durch
unzureichende materielle
Bedingungen, mangelnde
Entfaltung von
Kommunikation und
Interaktion in diesen
Ländern, durch die
übermächtige mediale
Präsenz der
Industrieländer sowie
auch durch die geringe
Bereitschaft der Menschen
in den Industrieländern
zur Rezeption der
kulturellen und
politischen Äußerungen
der Menschen aus diesen
Ländern.
6. Der Verein will mit
dem Radio-Netzwerk einen
Beitrag leisten zur
Verringerung der
genannten Defizite. Dabei
soll zugleich versucht
werden, eine Qualität
von Radioprogramm zu
entwickeln, die von einem
bewussten, kritischen und
partizipativen Umgang der
Hörer und Produzenten
miteinander geprägt ist.
Bremen, 15. Dezember 1991
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Das
Übersee-Museum in Bremen
war schon einmal, Anfang
der Achtziger Jahre,
Partner und Schauplatz
eines - wie ich es damals
nannte -
"unterhaltsamen
Nord-Süd-Dialogs".
Der damalige Museums-
direktor, Dr. Herbert
Ganslmayr, ... |
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...
unterstützte die Idee,
die sich mit Mitteln aus
vielen Fördertöpfen nur
ausserhalb der
etablierten
öffentlich-rechtlichen
Rundfunkanstalten
realisieren liess. Das
Museum wurde Veranstalter
und Bühne für eine
Serie von Radio-Shows,
bei denen sich alle zwei
Monate an einem
Sonntagmorgen
Frühaufsteher als Gäste
zu angeregtem Plausch mit
über Satellit
zugeschalteten Partnern
in Übersee trafen.
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Als
Live-Veranstaltung wurde
die "Matinee in
Übersee" bei Radio
Bremen, beim RIAS Berlin
und beim
deutschsprachigen
Kurzwellendienst der
Deutschen Welle
ausgestrahlt.
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10.01.2001
RB-Interview:
Als es bei
Radio Bremen
noch die Chance
für eine
Kultur-Brücke
gegeben hätte |
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Moderator:
Die Zahl der von Dürre
betroffenen Menschen in
Afrika ist im vergangenen
Jahr auf hundert
Millionen gestiegen. Wie
das
Welternährungsprogramm
der Vereinten Nationen
mitteilte, grassierte die
Trockenheit in mehr als
zwanzig Ländern.
Besonders betroffen war
aber wieder einmal
Afrika, die Gebiete
südlich der Sahara...
Doch auch was den Mangel
an kultureller Nahrung
und Information betrifft,
steht Afrika ganz oben,
und da ist natürlich
Hilfe gefragt,
Engagement.
Mit einem, der dort war
und der auch wieder hin
will, sprechen wir jetzt,
Klaus Jürgen Schmidt,
ein Radiojournalist seit
vielen, vielen Jahren,
jetzt wieder nach langen
Jahren zurück. Herr
Schmidt, Sie sind in
Simbawe gewesen und
wollen auch wieder hin.
In Harare, dort haben Sie
ein Rundfunkprojekt
angekurbelt, einen
Radiosender aufgebaut.
Das war ein Projekt der
Friedrich-Ebert-Stiftung?
Schmidt:
Das war Anfang 1985, da
hat mich Radio Bremen
freigestellt für diesen
Job als Leiter dieses
Versuches, ein
Bildungsprogramm bei der
Zimbabwe Broadcasting
Corporation aufzubauen.
Das ist gelungen. Das war
zu einer Zeit, da hatten
Stiftungen in
Deutschland, in Europa,
bei den Vereinten
Nationen noch Geld. Das
war also nich bloss ein
Programm, das war ein
ganzer Studiokomplex, da
sind viele Millionen
reingegangen, ein
Programm, das
nicht-formale Bildung
vermittelt, in mehreren
afrikanischen Sprachen.
Das war für mich eine
sehr spannende
Geschichte, diese
Zusammenarbeit mit den
Kollegen vier Jahre lang.
In diesen vier Jahren
habe ich dann gelernt,
dass zwar untereinander
und miteinander in so
einem Land sehr
kommunikativ umgegangen
wird, dass aber - wenn
wir hier etwas erfahren
in Europa über Afrika -
dass das meistens durch
Menschen wie mich
passiert, Nordlichter,
Korrespondenten. Man kann
ja mal Hörer fragen, ob
sie sich erinnern, wann
sie mal über Afrika was
von Afrikanern gehört
haben, kommt ganz selten
vor. Und das war dann
eine Geschichte gewesen,
die ich nach Abschluss
des Vertrages mit der
Friedrich-Ebert-Stiftung
und mit Zustimmung Radio
Bremens - man hat mich
dafür immer weiter
freigestellt - versucht
habe, zu realisieren, in
Zusammenarbeit mit
afrikanischen Kollegen
Methoden zu finden, dass
sie ihre eigenen
Programme so gestalten
können, dass auch Hörer
in anderen Kulturen sie
verstehen.
Moderator:
Sie haben gesagt,
Bildungsprogramme, die
aber keine formalen
Inhalte haben. Dabei
fällt mir sowas
ein wie Kulturtechniken,
wie Alltagserfahrung, wie
Umgang mit den Problemen,
die man hat, die ja immer
ein gewisses kulturelles
oder zivilisatorisches
Niveau voraussetzen.
Können Sie das etwas
schildern?
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Schmidt:
Also, viele afrikanische
Gesellschaften sind orale
Gesellschaften, das
heisst, sie schreiben
wenig auf, sondern
vermitteln auch ihre
eigene Geschichte immer
wieder durch neues
Erzählen, sie erzählen
viel, sie können das.
Sie haben keine
Schwierigkeiten, es
untereinander zu tun,
dort, wo man aus der
selben Kultur stammt. |
Sie haben
aber ganz grosse
Probleme, das gegenüber
anderen Kulturen zu tun,
auch schon innerhalb von
Afrika. Also in Simbabwe
etwa, wenn die da mit
Menschen in
Nachbarländern, oder
auch schon mit anderen
Stämmen im eigenen Land
reden wollen, wird es
schon schwierig. Und
natürlich ganz
besonders, wenn sie sich
äussern wollen etwa in
solchen Medien wie
Rundfunk oder Fernsehen,
oder jetzt Internet, also
gegenüber der
Aussenwelt. Das wird
eigentlich nicht gelernt.
So eine
Journalistenausbildung
gibt es eigentlich auch
gar nicht, dass
afrikanische Kolleginnen
und Kollegen erfahren,
auch eine Praxis darin
haben, wie sie - ohne
ihre eigene Nachricht,
ihre eigene Idee zu
korrumpieren - so
formulieren, dass sie
auch woanders verstanden
werden, und dabei auch
noch als attraktiv
empfunden werden.
Moderator:
Also es gibt keine
Praxis, keine Erfahrung,
keine Technik, aber es
gibt doch - stelle ich
mir vor - von so einer
mündliche Gesellschaft
her eine Praxis, die eine
grosse Unbefangenheit
mitbringt und die von
daher auch einen ganz
besonderen Reiz für uns,
die wir aus einem so
hochreflektierten
Kulturkreis kommen,
darstellt.
Schmidt:
Das ist richtig. Nur, was
haben wir für Medien zur
Verfügung, um diese
Kommunikation mit diesen
Menschen da unten im
Süden zu beginnen. Das
sind natürlich sehr
technologisierte Medien.
Und da ist naürlich das
Spannende, dass dieses
Projekt, das ich 1993
angestossen habe, eines
ist, das sich dieser
modernen Technoligie
bemächtigt hat. Wir
haben ein eigenes Studio
aufgebaut, das ist ein
Verein, der heisst
Radiobrücke Übersee,
haben angefangen zu
arbeiten, haben durch
viele Zufälle - auch
Radio Bremen hat damals
gerade angefangen,
digital zu produzieren
mit CutMaster und all
diesen Geschichten -
haben ab 1992/93 diese
Technologie eingeführt,
die natürlich auch sehr
ökonomisch ist, sehr
preiswert, aber die einer
ganz neuen Erfahrung
bedarf.
Das sind diese beiden
Bereiche, in denen ich
dann sehr intensiv
zusammen mit
afrikanischen Kolleginnen
und Kollegen gearbeitet
habe - das Aneignen
dieser technologischen
Möglichkeiten, die dann
ja auch, wenn man digital
arbeitet, erlauben, über
Internet etwa Programme
auszutauschen, innerhalb
der Region, aber auch mit
der Welt.
Und
auch, dass Geschichten so
erzählt werden, dass sie
bei Hörern, etwa hier
bei Radio Bremen oder
irgendwo anders im
Norden, als ganz
attraktiv epfunden
werden. |
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Moderator:
Die Technologie ist
satellitengestützt, das
heisst, dass - was den
Empfänger betrifft -
bestimmte Voraussetzungen
geschaffen werden
müssen, die zwar einfach
sind aber doch eine
gewisse Innovation
bedeuten für den Hörer?
Schmidt:
Das ist richtig. Nun gibt
es ein völlig neues
System, das hier
weitgehend gar nicht
bekannt ist, das aber in
Afrika gerade zu wachsen
beginnt, und auch in
anderen Gegenden des
Südens. Das ist die
WorldSpace-Technologie,
von einem in den USA
lebenden Afrikaner
erdacht, der mit viel
Geldern des Nordens und
des Südens ein
Satellitensystem
aufgebaut hat. Es handelt
sich übrignes um ein
technisches
Komprimierungssystem, das
in Deutschland erfunden
worden ist, am Erlangener
Fraunhofer-Institut. Und
das gibt es schon. Da
sind japanische Firmen,
die haben Radiogeräte
entwickelt, die ganz
kleine Antennen haben,
mit Batterien betrieben
und sehr handlich, mit
denen man überall - ob
im Busch, in der Wüste -
in CD-Qualität schon
jetzt Programme empfangen
kann vom Satelliten. Da
kann man sogar, da es ja
digital ist, mit einem
Laptop oder einem PC die
dazugehörigen Texte und
Bilder herunterladen. Das
ist ein sehr spannendes
System ...
 |
|
... Und dort
hat meine Organisation,
die ja nach wie vor
arbeitet, jeden Tag vier
Programme - vier mal 15
Minuten, die kann man
weltweit hören. Ich hab
so einen kleinen
Empfänger, und sogar
hier in Norddeutschland
kann man es hören. |
Moderator:
Geben Sie mal ein
Beispiel. Wie sieht so
ein Sendeschema aus, das
Sie da betreuen?
Schmidt:
Etwas, was völlig neu
war, ist der Versuch,
über Kultur- und
Sprachgenzen hinweg zu
arbeiten. Die umliegenden
Länder, Botswana,
Namibia, Sambia, das sind
alles Länder, die grosse
Wildbereiche haben. Das
ist während der
Kolonialzeit alles an die
Zentralregierung gegeben
worden. Durch neue
Gesetzgebungen haben
Menschen in diesen
Ländern plötzlich
wieder die Möglichkeit,
in den eigenen Dörfern
den Profit etwa von
Grosswildjagd oder von
Tourismus in diesen
wunderschönen
Wildgebieten zu haben.
Dafür brauchen sie aber
Erfahrungen,
Vermarktungserfahrungen.
Da haben wir also eine
Radioserie produziert,
haben mit diesen Menschen
geredet, haben sehr viele
Aufnahmen gemacht in
Gegenden, wo das Radio
noch nie war, mit
afrikanischen Kollegen,
in ganz vielen
afrikanischen Sprachen.
Haben daraus eine Serie
von 24 Folgen gemacht,
die in vier Sprachen
produziert worden ist, in
Englisch für Namibia, in
Setswana für Botswana,
Bemba für Sambia, Shona
für Simbabwe. Die ist
dann 24 Wochen lang
parallel in allen vier
Ländern ausgestahlt
worden, was zu einem ganz
starken Feedback geführt
hat.
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Im nächsten
Schritt haben wir dann
diese Sendereihe
komprimiert, haben sie
aufgeteilt und haben sie
aufs Internet
getan. Dort kann man
jetzt Bilder und Texte
nachsehen. Und das ist
etwas, was ich jetzt
gerne verbinden würde
mit den Erfahrungen, die
vielleicht auch bei Radio
Bremen nötig sind. |
Moderator:
Das war meine Frage: Wie
kommt ein Journalist aus
Harare, der dort viele
Erfahrungen gesammelt hat
und ein grosses
Arbeitsfeld hat, nun auf
die Idee, gerade jetzt
zurückzukehren zu Radio
Bremen, das sich ja eher
in einem
Schrumpfungsprozess
befindet?
Schmidt:
Ja, ich war 16 Jahre weg.
In all diesen Jahren habe
ich immer wieder
versucht, auch dabei
Kollaborateure bei Radio
Bremen gefunden, solche
Programme aus Afrika in
Europa und auch hier bei
Radio Bremen
unterzubringen. Im
Prinzip war die Antwort,
die ich dann immer
bekommen habe von den
höheren Etagen: Wir
haben unser eigenes
Korrespondenten-Netz. Es
war also nie richtig
begriffen worden. Es war
also nicht möglich, das
systematisch
hinzukriegen, obwohl die
Welt ja immer enger wird
und wir in einem globalen
Dorf leben.
Ich denke, dass dieser
Prozess, in dem sich
Radio Bremen befindet,
dieser Neuorientierung -
auch der neuen
Aufgabenfindung, es
möglich machen wird,
einen Teil von Radio
Bremen in ein Portal
einer solchen
Nord-Süd-Kommunikation
zu verwandeln, in die ARD
hinein, vielleicht auch
in das europäische
Rundfunksystem. Wir reden
ja über eine Vernetzung
von Kulturen. Auch das
Internet, das dies ja
tut, ist nach wie vor
zersplittert, dort
gibts ein
spanisch-sprachiges, ein
arabisch-sprachiges, ein
französisch-sprachiges.
Ich würde gerne die
Erfahrungen, die wir in
Afrika gemacht haben,
nämlich Kulturen zu
überbrücken und
Sprachbarrieren zu
überwinden, als eine
Möglichkeit hier
einführen für Radio
Bremen, sich eine
Kompetenz zu verschaffen
in dieser
Nord-Süd-Kommunikation,
als ein Sender in einer
Stadt am Meer mit einem
Schlüssel im Wappen.
Moderator:
'Radio on grassroots
level', so bezeichnen Sie
das. Wie sind solche
Erfahrungen dann doch
übertragbar aus so einer
Struktur, wie Sie sie
beschrieben haben für
Simbabwe und die Region
dort, auf eine Region,
die zwischen Emden,
Bremerhaven und Hamburg
liegt. Haben Sie da eine
Idee?
Schmidt:
Das Medium existiert ja
nur, weil es über
Menschen kommuniziert und
mit Menschen spricht, die
in bestimmten
Lebensverhältnissen
sind. Und es ist ganz
erstaunlich, wieviele
Lebensverhältnisse von
Menschen im Süden und im
Norden ganz ähnlich
sind, ähnliche
Problemstellungen da
sind. Und ich würde
gerne dazu beitragen,
dass ganz lokale Bezüge
in diesem Bremer Raum
sich wiederfinden in der
Kommunikation mit
Menschen im Süden, nicht
nur in Afrika. Das Ganze
hat ja schon in Bremen
ganz intensiv angefangen,
der Begriff 'Lokale
Agenda 21, der
Versuch zwischen
Kommunen, zwischen
Gemeinden, zwischen
Menschen da unten - wie
man sagt
'grassroots - eine
Kommunikation aufzubauen,
braucht ein Medium, ein
Nord-Süd-Medium. Und ich
denke, dass Radio Bremen
dies mit der Erfahrung,
die ich jetzt mitbringe,
machen kann ...
|
Fast zwei Dekaden später
schien ich als Heimkehrer
aus Afrika in den neu
besetzten Chefetagen
Radio Bremens offene
Ohren zu finden für den
Vorschlag, im schon
existierenden
"Funkhaus
Europa"* ein Fenster
für Afrika zu öffnen.
Im Auftrag des
Intendanten machte ich
mich auf die Suche nach
potentiellen Partnern.
Sponsoring von Programmen
öffentlich-rechtlicher
Sender ist ja heute kein
rechtliches Problem mehr.
Ein erster Partner war
bald gefunden, die
Evangelische Akademie
Loccum, gerade `mal
vierzig Minuten Autofahrt
von Dolldorf entfernt.
*Teile
des täglichen Programms
von "Funkhaus
Europa" werden für
den Westdeutschen
Rundfunk bei Radio Bremen
produziert und
ausgestrahlt.
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Bei
meinen Recherchen hatte
ich herausgefunden, dass
Akademie-Direktor Fritz
Anhelm den Theologen und
Menschenrechtler Lawford
Imunde aus Kenia für ein
Projekt nach Loccum
geholt hatte, das sich
unter dem Stichwort
"Sensibel für
Afrika" regelmässig
mit
europäisch-afrikanischen
Beziehungen befasste und
dafür kompetente Gäste
aus beiden Kontinenten an
die Akademie einlud. Im
Februar 2001 fanden beide
trotz heftigster
Schneebehinderung den Weg
über die Brücke zum
Haus in Dolldorf, wo ein
erstes Treffen mit
Freunden stattfand, u.a.
mit Prof. Thomas von der
Vring aus Bremen und Ezra
Mbogori aus Harare. |
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Wir
waren uns schnell einig,
zusammenarbeiten zu
wollen. In einem
Schreiben bot Direktor
Anhelm dem Intendanten
Radio Bremens an, für
Juni 2001 eine
internationale
Vorbereitungskonfenz zu
organisieren, und ich
schrieb dem Intendanten
eine Rede, deren
Verlesung dann mit einer
Entschuldigung beginnen
musste:
...Einige von Ihnen
wissen, dass ich nach 16
Jahren Leben und Arbeiten
in Afrika zu meinem alten
Sender Radio Bremen
zurückgekehrt bin. Dort
versuche ich, eine
offenes Ohr zu finden
für die Einrichtung von
Partnerschaften, die
gemeinsam eine
Nord-Süd-Medienbrücke
ermöglichen könnten.
Wäre er nicht nach
erschöpfender Arbeit
für eine
Gesundschrumpfung Radio
Bremens erkrankt, hätte
sein Intendant, Dr.
Glässgen, hier an dieser
Stelle wohl folgendes
sagen mögen: |
Redetext-Auszug /
Akademie Loccum /
23.06.2001
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"Da,
wo es in Bremen zum
Freimarkt geht, halten
sich die Bremer einen
Elefanten aus
Ziegelstein. Der soll sie
daran erinnern, dass im
Wappen der Freien
Hansestadt Bremen noch
immer der Schlüssel zum
Tor der Welt prangt. Die
andere Hansestadt,
Hamburg, schmückt sich
zwar in ihrem Wappen mit
diesem Tor zur Welt, aber
wohin kommen die ohne
Schlüssel?
Seit 50 Jahren pendeln
die dort jeden
Sonntagmorgen
Zwischen Hamburg
und Haiti. So
heisst der Dauerbrenner
jenes Senders, der heute
Norddeutscher Rundfunk
heisst, und dem wir bei
Radio Bremen im
Spätsommer dieses Jahres
die Hand zur
Partnerschaft reichen -
und vielleicht einen
Schlüssel zum Tor der
Welt. Es ist nicht wahr,
dass Radio Bremen dafür
einen Dauerbrenner von
ähnlicher Zeitdauer
einzubringen gedenkt, der
Übern
Gartenzaun hiess
und zur Belehrung ganzer
Kleingärtner-Generationen
beitrug.
Nein, wir in Bremen haben
ja den Elefanten aus
Stein, der mal ein
Kolonial-Denkmal war,
genauso wie wir einmal
ein Kolonial-Museum
hatten, das heute ein
Völkerkunde-Museum ist. |
Und
der Elefant? Er wurde,
durch Spenden finanziert,
Ende der 20er Jahre
errichtet und 1932 als
Denkmal eingeweiht zur
Erinnerung an die
Deutschen, die ihr Leben
verloren hatten in Afrika
bei den
Auseinandersetzungen der
europäischen
Kolonialmächte
untereinander und mit den
Kolonialisierten
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Vom
Kolonialdenk- und
ehrenmal wurde der
Elephant nun schon vor
Jahren durch eine
Schrifttafel umgewidmet
zum Denkmal gegen den
Kolonialismus. Wenn das
doch immer so einfach
wäre, eine Tafel dran,
und wir sind wieder
politisch korrekt.
Es ist übrigens auch
nicht wahr, dass man aus
ähnlichen Überlegungen
heraus in Bremen den
Übersee-Hafen
zugeschüttet hat, obwohl
ja über ihn einst viele
Expeditionen in den
dunklen
Kontinent
aufbrachen, der
neuerdings ja
bunter
Kontinent heisst,
wie wir das einem neuen
Buch entnehmen können,
das so heisst und bei dem
einer der bekannteren
deutschen Publizisten
seine Hand als
Mitherausgeber im Spiel
hatte: Theo Sommer. Der
ist bei der Hamburger
Zeit jetzt
etwas, das editor
at large heisst,
und er ist daneben
Vorstandsmitglied der
Deutschen
Welthungerhilfe.
Als solcher plädiert er
für einen neuen
Blick auf Afrika.
Womit wir beim Thema
dieser internationalen
Tagung hier an der
Evangelischen Akademie
Loccum sind, und bei der
Rolle, die Deutschlands
kleinster
öffentlich-rechtlicher
Sender bei dem Versuch
spielen könnte, an einem
europäisch-afrikanischen
Medien-Portal mitzubauen,
das diesen neuen Blick
ermöglichen soll.
Das mag auf den ersten
Blick vermessen klingen,
da wir doch alle wissen,
wie sich Radio Bremen
gerade abmüht, nicht das
Schicksal des Bremer
Übersee-Hafens zu
erleiden. Aber als
jemand, der an die Weser
von der Elbe kam, wo
gerade zugunsten einer
Airbus-Ansiedlung ein
umstrittenes Stück
Fluß-Watt zugeschüttet
wird, blick ich
Übern
Gartenzaun und
sehe, dass Bremen sich
schon sehr erfolgreich
als Teil des
globalen
Dorfes positioniert
hat. Vor dem
Übersee-Museum steht
seit Januar 1999 als Teil
des Bremer
Verkehrsleitsystems eine
Konsole, die
Partner-Städte der
Hansestadt in vielen
Teilen der Welt markiert. |
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Einige
dieser Partnerstädte
liegen in Europa, Dudley
in England und Gdansk in
Polen zum Beispiel, und
ich bin sicher, dass wir
bei Radio Bremen von dort
schon öfter etwas
gehört haben, im
Funkhaus
Europa des
Westdeutschen Rundfunks
nämlich, für das Radio
Bremen jeden Tag einen
Teil des Programmes
produziert und sendet.
Andere Partnerstädte
liegen, wie es früher
hiess, in Übersee,
Windhuk in Namibia zum
Beispiel. |
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In
Übersee gibt es viele
Staaten, die vor
längerer Zeit schon mal
Bekanntschaft mit Europa
gemacht haben, als
Kolonien, als
Schutzgebiete, als
Übersee-Territorien. Sie
liegen unter anderem in
Afrika, in der Karibik
und im Pazifik, für die
Mitglieder der
Europäischen Union -
viele von ihnen ehemalige
Kolonialherren -
abgekürzt: AKP. Mit den
Verträgen von Lomé und
nun von Cotonou wird den
AKP-Ländern
Sonderkonditionen für
Entwicklung und Handel
eingeräumt, aber kaum
jemand in Europa kennt
diesen Zusammenhang.
Das ist der Baustein, den
wir bei Radio Bremen in
das Funkhaus
Europa einfügen
möchten, wenn es
gelingt, dafür Partner
und Sponsoren in Europa
und - für einen ersten
Schritt - in Afrika zu
finden, Partner für
Entwicklung und Betrieb
eines multimedialen
Programmaustausches. Die
Erfahrung, die unser
Kollege Klaus Jürgen
Schmidt bei der
Radiobrücke
Übersee in Afrika
gesammelt hat, kann Radio
Bremen helfen,
Programm-Formate zu
entwickeln und zu
realisieren, die eine
überfällige Interaktion
zwischen Menschen in Nord
und Süd anstösst.
Dann kann es passieren,
dass es nicht bei den 10
Städtenamen bleibt, die
das Verkehrsleitsystem
vor dem Bremer
Übersee-Museum als
offizielle Partner der
Hansestadt anzeigt. Es
wird sich nämlich
herausstellen, dass es
viele tausend ganz
unterschiedliche
Partnerschaften von
Bremern mit Übersee
gibt, von denen wir
bisher gar nichts wissen,
tausende von Geschichten,
die zu erzählen
sind
wir würden
uns dabei über jeden
neuen Hörer in Bremen,
in Europa und in Übersee
freuen. |
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"Wahrnehmung
afrikanischer
Transformationsvorgänge"
Internationale Tagung der
Evangelischen Akademie
Loccum
22.-24.06.2001
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Wir
werden hier und heute ...
die von uns für
notwendig erachteten
Elemente einer
multimedialen Brücke
zwischen den Ländern
Europas und jenen in
Afrika, und in der
Inselwelt der Karibik und
des Pazifik kennenlernen.
Warum eine Konzentration
auf jene Region des
Südens? |
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Rev. Lawford
Imunde, einer unser
Gastgeber hier in Loccum,
hat ... in einer
Zwischenbilanz etwas
aufgeschrieben, das ich
mit seiner Genehmigung
zitieren möchte: ...Bei
unserem Versuch, das
ganze Problem der
europäischen Dimension
des Projekts zu
umreissen, ist es
unerlässlich, an der
Tatsache festzuhalten,
daß es sich hierbei um
ein Konzept der Beziehung
handelt. |
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Die
Lomé-IV-Konvention,
dieses deutlichste und
anhaltende Bindeglied
zwischen den 71
Mitgliedstaaten der
AKP-Gruppe und Europa,
bleibt eine der
zahlreichen bestehenden
Auswirkungen des
europäischen
Imperialismus, eine
unangenehme Erinnerung
daran, daß diese
Länder, von denen 41 in
Afrika liegen, Kolonien
und Ableger der
europäischen
Kolonialmächte waren.
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Die
dauernde Folge ist, daß
die beiden Kontinente
durch eine untrennbare
Nabelschnur miteinander
verbunden sind
Wir
sind keine Welt separater
Nationalstaaten, die
voneinander unabhängig
sind; wir sind eine Welt
und vollständig
ineinander verschlungen.
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EIN
RBO-MWENGO-VORSCHLAG
MULTIMEDIA-BRÜCKE
NORD-SÜD
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PRODUKTTTTTT |
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Das Projekt versucht,
Produktion und Vertrieb
von
Multimedia-Geschichten
aus Afrika mit einem
nachhaltigen
Kulturaustusch zu
verbinden. Dies soll
durch die Einrichtung
eines
Praktikanten-Programms
geschehen, bei dem
Medien-Studenten aus Süd
und Nord gemeinsam an
Herstellung und Vertrieb
von Radio- &
Internet-Features aus der
Entwicklungswelt für ein
internationales Publikum
arbeiten.
Dabei gewonnene
Erfahrungen werden das
professionelle Verhalten
von Teilnehmern
verändern:
Teilnehmer
aus dem Süden werden
Formate kennenlernen, die
ihre Kreativität und die
technische Qualität
ihres Produkts in einer
Weise fördern, welche
die Chancen für eine
internationale
Vermarktung u.a. dadurch
vergrössert, dass ein
Publikum ausserhalb ihres
eigenen Kulturkreises
ihre Geschichten besser
versteht. Von solchen
Erfahrungen wird auch die
Medien-Entwicklung in den
jeweiligen Ländern auf
Dauer profitieren.
Teilnehmer aus dem Norden
werden sensibilisiert
für authentische
Äusserungen des Südens.
Ihre Bereitschaft wird
gestärkt, dort, wo sie
einmal redaktionelle
Verantwortung tragen
werden, mit weniger
nördlichen Vorurteilen
Themen aus der Südwelt
zu behandeln und diese
öfter aus authentischer
Quelle zu präsentieren.
Es ist beabsichtigt, drei
Zentren für
Multimedia-Kommunikation
einzurichten, zwei in
Afrika, eins in Europa.
Die Zentren sollen für
ein gemeinsames
Praktikanten/Trainings-
Programm miteinander
vernetzt werden. Dieses
Programm wird
multimediale und
mehrsprachige Inhalte
für Radio- und
Internet-Angebote
herstellen.
VORGESCHLAGENE
PARTNER
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Radio Bremen ist
Mitglied der
Arbeitsgemienschaft
öffentlich-rechtlicher
Rundfunkanstalten
Deutschlands (ARD). Als
nördliche Trainings-
& Produktionsstätte
des Projekts und als
deutsch/europäische
Sende-Einrichtung wird
das Radio-Bremen-Studio
innerhalb des
"Columbus
Centers" in
Bremerhaven
vorgeschlagen. |
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MWENGO ist eine
in Simbabwe angesiedelte
Entwicklungsorganisation
für NGOs im östlichen
und südlichen Afrika.
Sie betreibt Radio Bridge
Overseas (RBO) als
Multimedia-Agentur des
Projekts. MWENGO hat zu
diesem Zweck nördlich
von Harare einen
Hotel-Komplex erworben,
dessen
"Coach-House"
aus dem 19. Jahrhundert
als Trainings- &
Produktionsstätte und
damit als Süd-Basis der
Multimedia-Brücke
eingerichtet wird. |
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Das
Goethe-Institut in
Johannesburg, Südafrika,
ist das
Koordinationszentrum für
alle Goethe-Institute
südlich der Sahara. Es
ist bereit, sich an einem
Pilotprojekt zu
beteiligen, das durch
Trainingskurse für
Medienstudenten bei immer
mehr afrikanischen
Goethe-Instituten ein
Netzwerk für den
Austausch kultureller
Multimedia-Programme
etabliert. |
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Schon in der
Planungsphase sollen
innerhalb und ausserhalb
Europas und Afrikas
weitere Partner gewonnen
werden, deren Mandat es
ist, Dienste in
interkultureller Arbeit,
in Bildung und in der
Entwicklungspolitik
anzubieten.
TRAINING
& PRODUKTION
Hier ist der
12-Wochen-Fahrplan eines
kombinierten
Trainings/Praktikanten
& Produktions-Zyklus
in Europa und Afrika. 10
solcher Zyklen könnten
in der Pilot-Phase
realisiert werden.
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=
Lehrplan |
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=
in Europa |
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=
in Afrika |
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PHASE
1
Ort:
Radio Bremen-Studio
Columbus Center
Bremerhaven, Deutschland
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WOCHE
1
Einführung &
Vorbereitung der
Trainingsarbeit |
1
Medien-Student aus
Deutschland |
1
Medien-Student aus einem
anderen europäischen
Land |
PHASE
2
Ort:
Ausgewähltes
Goethe-Institut
Südliches oder
Östliches Afrika
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WOCHE
2 - 5
Einführung in die
lokale Umgebung &
und in das aktuelle
Goethe-Programm
Entwicklung von
Story-Ideen
Produktion von
Multimedia-Inhalt
Versendung des
Materials an RBO per
Internet |
Der
selbe Medien-Student aus
Deutschland
Der selbe Medien-Student
aus einem anderen
europäischen Land |
2
Medien-Studenten als
afrikanische
Praktikanten, ausgewählt
& eingeladen durch
das gastgebende
Goethe-Institut |
PHASE
3
Ort:
Radio Bridge Overseas
Studio Harare & Coach
House
Bindura, Simbabwe
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WOCHE
6 - 10
2 x Produktion von
4 Audio-Stories, je 5
Minuten lang, deutsche
Version, versen-
det durchs Internet
zur Ausstrahlung bei
Radio Bremen
Produktion von 3 x
15-Audio-Auswahl,
englische Version, als
weltweites Internet-
Angebot
ständige
Aktualisierung des
Internet-
Portals |
Der
selbe Medien-Student aus
Deutschland
Der selbe Medien-Student
aus einem anderen
europäischen Land |
2
ISP*-Journalisten als
afrikanische
Praktikanten, ausgewählt
& eingeladen durch
das gastgebende
Goethe-Institut
*ISP = Lokaler Internet
Anbieter |
PHASE
4
Ort:
Radio Bremen-Studio
Columbus Center
Bremerhaven, Deutschland
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WOCHE
11 & 12
abschliessende
55-LIVE-Präsentation
mit Publikum vor Radio
Bremens Studio in
Bremerhaven
Abwicklung &
Einführung des
Nachfolgers |
Der
selbe Medien-Student aus
Deutschland
zusammen mit einem
Nachfolger in Woche 12 |
Der
selbe Medien-Student aus
einem anderen
europäischen Land
zusammen mit einem
Nachfolger in Woche 12 |
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PROGRAMM-FORMATE
Wie oben dargestellt,
werden sich Radio- &
Internet-Programme an den
3-monatigen Trainings/
Produktions-Zyklen in
Europa und Afrika
orientieren; über einen
Zeitraum von 30 Monaten
wird monatlich ein
Programm sendefertig.
Deutschsprachige
Sendungen von "Das
Goethe-Netzwerk" /
30 Radio-Programme:
Einmal monatlich wird ein
55-Minuten-Programm für
einen Sendeplatz auf
einem der 4 Kanäle von
Radio Bremen zur
Verfügung stehen. Es
soll versucht werden,
weitere Radiostationen
innerhalb der
Bundesrepublik und im
deutschsprachigen Europa
als Kooperationspartner
zu gewinnen.
Während eines
Zyklus werden
jeweils nach Woche 4 und
nach Woche 8 vom
Süd-Team des Projekts
bis zu 4 Audio-Feature
von jeweils etwa 5
Minuten Länge und in
deutschsprachiger Version
aus dem RBO-Studio in
Harare, Simbabwe, über
Internet an das
Radio-Bremen-Studio in
Bremerhaven, Deutschland,
zur Ausstrahlung
überspielt.
Das Nord-Team des
Projekts wird diese 4
Audio-Beiträge in das
monatliche
55-Minuten-Programm
einbauen, für das es
auch eigenen Beiträge
und Interviews
recherchiert und
produziert. Damit wird zu
den jeweiligen
afrikanischen Themen ein
europäisch/deutscher
Zusammenhang als Brücke
zur Erlebniswelt der
Radiohörer hergestellt.
Themen der "Lokalen
Agenda 21" werden
ein Schwerpunkt sein. Das
Programm wird jedesmal
auf aktuelle kulturelle
Veranstaltungen und auf
Veröffentlichungen
verweisen, die in
weiterem Sinne mit dem
Konzept des Projektes
zusammenhängen.
Am Ende der Woche 12 wird
jeder Zyklus mit der
LIVE-Präsentation eines
55-Minuten-Programms
abgeschlossen. Vor dem
Radio-Bremen-Studio in
der Einkaufspassage des
Bremerhavener
Columbus-Centers wird
Live-Publikum Gelegenheit
haben, Praktikanten und
Gäste des Projektes
kennenzulernen; dabei
kann es auch zu
Internet-Schaltungen mit
dem jeweiligen
Goethe-Institut in Afrika
kommen.
Mehrsprachige
Präsentation von
"The
Goethe-Network" im
Internet:
Ausschnitte der
Audio-Programme aus
Afrika ("The best
of...") werden in
einem 15-Minuten-Magazin
dreimal pro Zyklus
(jeweils am Ende der
Wochen 4, 8 und 12) im
Internet-Portal des
Projkets weltweit zur
Verfügung stehen, ebenso
die verwendeten
deutschsprachigen
Audio-Geschichten aus
Afrika.
Das Internet-Portal des
Projekts wird durch
interaktive Elemente
Besuchern der Website
Rückmeldungen und
thematische Beteiligung
erlauben.
Teilnehmende
Goethe-Institute werden
die von ihnen
eingeladenen
afrikanischen
Praktikanten ermutigen,
durch Bildung lokaler
Medien-Clubs oder kleiner
Unternehmen ihrem
jeweiligen Gemeinwesen
Zugang zu Geschichten des
Projekts aus dem Internet
zu verschaffen und selber
weiter solche Geschichten
für das Netzwerk zu
produzieren.
Lokale Internet-Anbieter,
deren Mitarbeiter an
einem Trainingsprogramm
des Projekts beteiligt
waren, werden als
Gegenleistung solchen
Clubs oder kleinen
Unternehmen bei up- &
download von
Multimedia-Inhalten zur
lokalen und zur
internationalen
Verbreitung helfen. |
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Wie
es weiterging mit diesem
ambitionierten Vorhaben?
"Die
Brücken-Sperre bei Radio
Bremen" |
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Was
als
"Nord-Süd-Brücke"
bei Radio Bremen
scheiterte:
Die
Pilot-Sendung, die bloß
im Bremer Bürgerfunk zu
hören war ... und was
damals bei Radio Bremen
geschah. |
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WESHALB
DER BAU EINER
AFRIKANISCHEN
KULTURBRÜCKE MISSLANG
...
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WHERE
YOU CAME FROM
ZURÜCK
WOHER SIE KAMEN
HOME
OF KJS
radiobridge@aol.com |
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KJS /
2021-2025 |
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